Kladde
 
Sonntag, 18. September 2005
Terry Pratchett - Thud!

Von allen Figuren Terry Pratchetts ist mir Sam Vimes die liebste. Im neuesten Discworldband Thud! ist er der Protagonist und trotzdem oder vielmehr gerade deswegen ist dieser Roman nur solider und nicht brillianter Pratchett.
Die Themen, die Sam Vimes umgeben, sind eben bekannt und abgehakt. Auch Thud! bietet leider keine neuen. Und dort wo interessante neue Situationen entstehen, werden sie nicht genügend verfolgt oder zu schnell gelöst.

Anguas Verhältnis etwa zu Captain Carrott zum Beispiel wird neu beleuchtet. Mein Interesse war geweckt, aber leider wird der Faden einfach fallengelassen. Vielleicht wird er in einem weiteren Roman wieder aufgenommen, aber jetzt und hier bin ich unbefriedigt.
Dann gibt es noch den Rechnungsprüfer, der die Night Watch gehörig aufmischen könnte, aber nein, sehr vorhersehbar und viel zu früh werden ihm die Zähne gezogen.

Auch ein solider Pratchett ist immer noch ein Vergnügen. Die Geschichte ist spannend, die Lösung überraschend. Und von der Night Watch les ich halt immer gern. Kaum hatte ich das Buch begonnen, war es auch schon vorbei.

Außerdem half es mir eine Nacht in Amsterdam zu überstehen...

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Freitag, 16. September 2005

Library Thing
Bücher online katalogisieren: 200 sind frei (komm ich nicht weit mit), bei einer Einmalzahlung von 10 USD kann man so viele Bücher katalogisieren, wie man will.

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Donnerstag, 15. September 2005

Hell is full of mice.

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Mittwoch, 14. September 2005
Aus dem literarischen Leben:

14.09.1787
Mozart pflückt eine Pomeranze.
(Eduard Mörike - Mozart auf der Reise nach Prag 1856)

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Montag, 12. September 2005

Wie der Bär im Winterschlaf vom eigenen Fett, zehrte ich von den Vorräten, die dreißig Jahre Lesen, Lernen und Erleben in meinem Kopf aufgespeichert hatten. Aber mein Hirn war ausgelaugt und die Gedankentropfen, die ich ihm abpreßte, waren blaß wie dreimal aufgegossener Tee. Das Gehirn ist eine eigentümliche Maschine: sie produziert auf Dauer nur, wenn sie den Absatz unmittelbar gesichert weiß, den Absatz durch Aussprechen oder Aufschreiben des Produkts. Ist keine Nachfrage dieser Art und keine Absatzmöglichkeit vorhanden, so tritt sie in den Streik. Man kann sie eine Zeitlang beschwindeln, indem man laut spricht und sich selbst als Zuhörer aufspielt; aber sie merkt den Schwindel bald. Das eigene Ego ist kein amüsanter Partner. Nach sechs Wochen Einzelhaft war ich mir so zum Ekel, daß ich nur noch per Sie und Herr mit mir sprach.
Arthur Koestler - Autobiographische Schriften. Abschaum der Erde

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Sonntag, 11. September 2005

1937 sitzt Koestler in einer Todeszelle im Gefängnis von Sevilla. Nach 27 Tagen Haft, erhält er erstmals ein Buch: John Stuart Mills Autobiographie in spanischer Übersetzung.

Ich lernte neu lesen, mit einer längst vergessenene Hingabe an jeden Satz, an jedes Adjektiv; ich lernte neu lesen, so wie einer nach langer Bettlägerigkeit neu gehen lernt und beglückt die Spannung seiner Muskeln und Sehnen erlebt. Ich glaube, die Römer mußten so gelesen haben, als die Bücher noch auf langen Rollen handschriftlich vervielfältigt wurden: andachtsvoll, Satz um Satz, jeden Tag nur einige Zoll von der Rolle, um den Rest für morgen zu sparen. Die Autoren damals wußten, wie sorgfältig man sie las und vertrauten ihren Lesern. Heute mißtrauen alle Autoren ihrem Publikum.
Arthur Koestler - Autobiographische Schriften. Abschaum der Erde

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Mittwoch, 7. September 2005

Nicht so erbaulich ist Koestlers Einstellung zur Homosexualität. Er äußert sich nicht direkt dazu, spricht aber stets als Krankheit, wenn nicht als Volksseuche davon.

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Marginalia and other crimes.
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(...)Wenn überhaupt jemals etwas für mich spräche, so wäre es dies - ein bescheidener Stolz -: daß niemand jemals vor...
(...)Wenn überhaupt jemals etwas für mich spräche, so wäre es dies - ein bescheidener Stolz -: daß niemand jemals vor mir Angst gehabt hat; ich hätte auch mit einer solchen Schande nicht leben können. Wolfgang Hildesheimer - Masante
by regina dinter (11.06.06, 07:45)

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