Kladde
 
Donnerstag, 22. Mai 2003

Was man am Rande von Paul-Klee-Ausstellungen so alles lernen kann.
Klappentexte kommen jetzt auch bei Speisekarten in Mode. Vorreiter ist das Café im Kunstmuseum Bonn. Leider muß man sich real dorthin begeben, um in den Genuß der Lektüre zu kommen.

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Mittwoch, 21. Mai 2003
Attack of the Killer Absperrgitter

Vergeßt Chicago! Brüssel ist The Windy City.
Es ist ein ganz eigenes Gefühl auf dem Grande Place ein Absperrgitter auf einen zusegeln zu sehen. Gottseidank war Clark Kent in der Nähe, um es heroisch abzufangen. Kann auch ein geistesgegenwärtiger Passant gewesen sein.
So waren wir denn gestern in der Lage, unbeschadet den einen oder anderen Kaffee zu trinken, eine Kathedrale zu besichtigen (mit Toiletten im Seitenschiff und der Cathedral Shop lehnte auch nicht gschamig an der Außenmauer, sondern war innen integriert), diese seltsame Brüsseler Mischung aus Verfall und Neubauten zu betrachten und letztendlich eine Signatur von Neil Gaiman zu erhaschen. Das war schließlich Zweck des ganzen Ausflugs. Und obwohl ich Lesungen bevorzuge, war diese Signierstunde den Aufwand wert, denn der Autor war nett und unterhielt sich mit seinen Lesern und malte sehr schöne Ratten, deren Blick ganz fies unter dem Pony (nicht dem Tier) hervorlugt.

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Montag, 19. Mai 2003

Radio bietet mehr als nur Musik. Davon haben mich Dykes Ohrenlesertipps wieder überzeugt. Eine ganze Zeit hatte ich das vergessen. In dieser Zeit habe ich auch nicht gestrickt, denn das gehört für mich zusammen, hören und etwas mit den Händen tun (Erbsen spalen oder Kartoffeln schälen ginge auch, ist aber in einem Singlehaushalt nicht sonderlich ergiebig).
Sonntag also in Gutenbergs Welt hineingehört und prompt eine Sendung über Adorno erwischt. Das peitscht das Adrenalin nicht gerade hoch (es bringt nur diesen Ups-Effekt: Ups, ich sollte die Minima Moralia weiterlesen.)
Der Ausschnitt aus einem alten Interview mit Adorno ließ mich die damalige Betulichkeit der Radiojournalisten belächeln. Bis das Interview mit dem Herrn kam, der gerade ein Adorno-ABC verfaßt hatte. Damalige Betulichkeit? Die scheinen die nie überwunden zu haben! Womöglich sind sie bei Philosophen so bemüht gescheit und kundig zu klingen und zu fragen, dass jegliche Spontaneität oder Frechheit im Keim erstickt. Ob sich je ein Interviewer getraut hat, seinem Gegenüber zu sagen: "Das habe ich nicht verstanden?"

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Sonntag, 18. Mai 2003

Satan gibt ein Freudenfest:

Vernehmt nun die Veranlassung zu dem Feste, das ich heute mit euch feiren will. Faust, ein kühner Sterblicher, der gleich uns mit dem Ewigen hadert, und durch die Kraft seines Geistes würdig werden kann, die Hölle einst mit uns zu bewohnen, hat die Kunst erfunden, die Bücher, das gefährliche Spielzeug der Menschen, die Fortpflanzer des Wahnsinns, der lrrtümer, der Lügen und Greuel, die Quelle des Stolzes, und die Mutter peinlicher Zweifel, auf eine leichte Art tausend und tausendmal zu vervielfältigen. Bisher waren sie zu kostbar, und nur in den Händen der Reichen, blähten nur diese mit Wahn auf, und zogen sie von der Einfalt und Demut ab, die der Ewige zu ihrem Glück in ihr Herz gelegt hat, und die er von ihnen fordert. Triumph! bald wird sich das gefährliche Gift des Wissens und Forschens allen Ständen mitteilen! Wahnwitz, Zweifel, Unruhe und neue Bedürfnisse werden sich ausbreiten, und ich zweifle, ob mein ungeheures Reich sie alle fassen möge, die sich durch dieses reizende Gift hinrichten werden.
Friedrich Maximilian Klinger - Faust's Leben, Thaten und Höllenfahrt

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Samstag, 17. Mai 2003
Aus dem literarischen Leben:

17.5.1960
Patrick Farrelly wird ein Rächer geboren.
(Lawrence Block - Everybody Dies 1998)

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Freitag, 16. Mai 2003
Aus dem literarischen Leben:

14.5.2010
Auf dem Mond wird ein Astronaut ermordet.
(Reginald Hill - One Small Step 1990)

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Donnerstag, 15. Mai 2003

Ich las diese Collage aus Talleyrand, Revolution und tausend anderen Dingen sehr gerne. Dann kam die Geschichte Der Untergang von Kasch, die erste zusammenhängende Geschichte, und auch die las ich gerne. Ja, und dann folgte ein sehr theoretisierendes Kapitel über die Elemente des Opfers und da bin ich quasi aus der Steilkurve geflogen.

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Diese Kladde ist voll. Hier geht es weiter.
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by regina dinter (18.08.06, 09:49)
Aus dem literarischen Leben:
29.7.2002 Marty Krugmann rastet aus. Die Folgen sind für ihn und seine Frau fatal. (Robert Wilson - The Silent and the Damned 2004)
by regina dinter (30.07.06, 08:22)
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01.07.19.. Der Erzähler kommt in Meona an. (Wolfgang Hildesheimer - Masante 1973)
by regina dinter (02.07.06, 19:09)
Seht und weint
Marginalia and other crimes.
by regina dinter (02.07.06, 07:26)
(...)Wenn überhaupt jemals etwas für mich spräche, so wäre es dies - ein bescheidener Stolz -: daß niemand jemals vor...
(...)Wenn überhaupt jemals etwas für mich spräche, so wäre es dies - ein bescheidener Stolz -: daß niemand jemals vor mir Angst gehabt hat; ich hätte auch mit einer solchen Schande nicht leben können. Wolfgang Hildesheimer - Masante
by regina dinter (11.06.06, 07:45)

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