Kladde
 
Freitag, 24. Juni 2005
Ein jegliches hat seine Zeit

Bei einer impulsive Buchkäuferin wie mir stehen einige Bücher in den Regalen, die ich vor Zeiten unbedingt haben musste und dann kam der Lektüre ein anderes Buch zuvor und das brauchte mich auf ein drittes und viertes und fünftes...
Die simple Frage nach Kurt Vonnegut im Bibliotheka-Phantastika-Forum gestern, brachte mich auf Slaughterhouse-Five, das seit 12 Jahren in meinen Regalen schlummerte und nun endlich meinen Nachmittag versüßte.
Ja, versüßte, auch wenn es eine bittere Geschichte ist, die sich um den Dresdner Feuersturm dreht (in dem übrigens mehr Menschen umkamen, als beim Atombombenabwurf auf Hiroshima - Menschen verstehen Schaden auch ohne modernste Technologie anzurichten).
Es ist keine geradlinige Erzählung. In kurzen Stückchen mischen sich die Erlebnisse Billy Pilgrims, der in seiner eigenen Lebenszeit hin und herspringen kann, so dass der Leser nicht nur über die Ereignisse Ende des 2. Weltkriegs erfährt, sondern auch über sein übriges Leben, mit den Bestrebungen des Erzählers, dieses Buch zu schreiben.
Einer der seltenen Fälle, wo mal ein treffender Satz im Klappentext steht: A funny book at which you are not permitted to laugh, a sad book without tears.
Obwohl: Lachen ist erlaubt.

Eine schöne Episode unter vielen: Billy Pilgrim entdeckt in der Auslage eines Buchladens Bände von Kilgore Trout, einem Pulp-Science-Fiction-Schriftsteller, dessen Oeuvre schwer zu erhalten ist. Der Buchladen ist allerdings keiner, sondern ein Pornoladen, der diese Bücher nur als Fassade im Schaufenster benutzt. Die Angestellten sind recht erstaunt, was Billy da kaufen will und versuchen ihn erfolglos stattdessen zu Pornoheften zu bewegen.
Ach ja, und dann ist da noch die Postkarte mit der Frau und dem Pony...

 
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