Kladde
 
Samstag, 19. November 2005

So recht warm werde ich mit Bakkers The Darkness That Comes Before nicht. Immerhin habe ich es nach dreimonatiger Unterbrechung geschafft, ihn nun auszulesen (Schuld trägt - wie an so vielem - das Forum der Bibliotheka Phantastika).

Spricht es für einen Roman, wenn die einzige Figur, für die ich Sympathie empfinde, ein mordender, vergewaltigender Barbar ist?

Bakker baut eine an die alten orientalischen Hochkulturen angelehnte Welt auf, die vor einer erneuten Apokalypse steht. Meinem Empfinden nach sollten Apokalypsen eher etwas Einzigartiges sein, ansonsten sinken sie auf "bloßen" Katastrophenstatus.
Schon eine schlechte Ausgangslage den angerissenen Konflikt wirklich ernst zu nehmen (das Buch ist der erste Teil der Prince of Nothing Trilogie). Dazu kommt die Unmenschlichkeit der titelgebenden Hauptfigur. Unmenschlich durch die absolute Unterdrückung von Gefühlen. Und leider auch zu übermenschlich in den Fähigkeiten.
Andere Figuren sind menschenähnlicher, aber wenig liebenswerter.
Und die bislang hervorgetretenen Gegenspieler erinnern mich zu sehr an die Darstellung als Erdenmenschen maskierter Außerirdischer in diversen SF-Filmen, was mich daran hindert, sie wirklich ernst zu nehmen.

 
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