Kladde
 
Montag, 26. Dezember 2005

Kapitel 2 der Marginalia beleuchtet die Praxis der Randbemerkungen in der Geschichte.
Wenn sie früher Verbesser- und Bereicherungen der Bücher dienten, wurden sie ab dem 18. Jhd. zunehmend persönlicher. Was daran liegen mag, das um die Zeit Bücher endlich Massenware wurden.
Der Begriff Marginalia übrigens wurde von Coleridge in den englischen Sprachschatz eingefügt. Coleridge randbemerkte quasi alles, was ihm in die Finger geriet. Und seine Anmerkungen waren so unterhaltend, dass ihm Bücher von Freunden gegeben wurden, mit der Bitte, sie zu lesen und mit Bemerkungen zu versehen.

Kapitel 3 untersucht dann, warum man in Bücher hineinschreibt.
Um das Buch mit zusätzlichen Informationen, die die Lektüre erleichtern wie Kreuzverweise und Worterklärungen etwa, auszuweiten.
Um über Randbemerkungen mit anderen zu diskutieren, falls das Buch eine Runde von Freunden durchlief (oder auch nur um sich als Liebespaar auszutauschen).
Um andere Personen von diesem Buch zu überzeugen.

Was aber den Auslöser bei privaten Randbemerkungen betrifft, wird die Sache schwieriger.
Persönliche Beweggründe scheinen oft dahinter zu stehen, wenn man beispielsweise Unfug über etwas liest, von dem man besser Bescheid weiß oder wenn der Autor eine völlig gegensätzliche Meinung zur eigenen vertritt oder wenn Erinnerungen an eigene Erlebnisse geweckt werden.

 
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