Stimmen schaffen mich. Insbesondere so sinister-sonore wie die von Alan Rickman als Professor Snape. Deshalb fand ich seine Szenenanzahl in Harry Potter and the Chamber of Secrets (wäre Kammer der Sekrete nicht passender als Kammer des Schreckens? Meine Schrecken trippelten eher über den Waldboden als in der Kammer dahin zu gleiten) mehr als ungenügend.
Musste ich mich mit Moaning Myrtle und einem unwiderstehlich eingebildetem Kenneth Brannagh trösten. Ron Weasley half auch.
Der Rest war buntes Kinderfernsehen und ein Harry Potter, der von Handlung und charismatischeren Charakteren erschlagen wurde. In den Büchern gleicht das der Einblick in seine Innenwelt aus (oder mildert es zumindest), im Film hilft da nichts.
Ach, könnte jemand Draco Malfoy nahelegen, das Schnuteziehen einzustellen?

Wer kauft das denn noch?
Kaum kommen die Verfilmungen ins Kino, findet man in den Buchhandlungen Berge von Potter und Herr-der-Ringe-Bänden.
Lagen diese Massen nicht schon letztes Jahr aus?

Vielleicht reichen ja zwei Bücher für den Lesebedarf der Heutigen. Vielleicht ist das Kurzzeitgedächtnis inzwischen auch so kurzzeitig, dass man sich nicht mehr an den Kauf des Vorjahres erinnert.
Vielleicht hat sich in der Buchbranche nie groß was geändert. Immer wenn Verlage ankündigten, mal etwas für die Kalssiker zu tun, konnte man davon ausgehen, dass es eine neue Goetheausgabe geben würde.