Kladde
 
Dienstag, 3. Januar 2006

Und noch ein Psalm.
32 lehrt mich, wie wesentlich besser es ist, Sünden zu bekennen.
Das ist auch außerhalb der Religion so: Fehler eingestehen erfordert Mut, ist aber erleichternd.
Seid nicht wie Ross und Meuler / die nicht verstendig sind / Welchen man Zeum und Gebis mus ins Maul legen / wenn sie nicht zu dir wöllen.

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Um auch den Rest des Inhalts von Marginalia anzugeben:

In Kapitel 4 schaut sich Jackson vier Beispiele marginalisierter Bücher an. Am spannendsten die anonymen Randbemerkungen in Boswells Johnsonerinnerungen, von einem Zeitgenossen verfasst. Jackson findet heraus, wer der anonyme Schreiber war. Ich liebe solche Entdeckungen.

Kapitel 5 befasst sich näher mit Coleridge, dem im englischsprachigen Raum wohl bekanntesten Verfasser von Randbemerkungen. Er versah mitunter Bücher speziell für bestimmte Freunde mit Bemerkungen, ließ diesen das Buch dann aber doch nie oder sehr spät zukommen.
Als alternative Betrachtungsweise zu einem fleissigen Anmerker sieht sich Jackson dann ein Buch an, wie es über die Zeit hinweg von verschiedenen Lesern mit Bemerkungen versehen wurde. Sie wählt Boswells Johnsonerinnerungen, die anscheinend oft eine Reaktion im Leser hervorriefen.

In Kapitel 6 kommen dann die Fanatiker dran, die ein Buch sich ganz zu eigen machen, mit Anmerkungen, Illustrationen, zusätzlichen Blättern undsoweiter. Ein literarisches Beispiel dafür ist der Herodot des "Englischen Patienten".
Als Vorgänger der Sammelalben gab es in England eine Zeit der Sammelwut, in der passende Drucke zu einzelnen Büchern gesucht wurden. Einige Bücher wurden mit entsprechend leeren Seiten hergestellt, damit der Sammler dort gefundene Drucke einkleben konnte.

Kapitel 7 widmet sich den Überlegungen, was eine gute Randbemerkung ausmacht (lesbar sollte sie sein, mit dem Buch zu tun haben, ehrlich sollte sie sein, wenn möglich sogar richtig und namentlich sollte man sich zu ihr bekennen) ,und Kapitel 8 ob man nun Randbemerkungen frönen sollte oder nicht. Büchereibücher sollte man verschonen, das ist schließlich fremdes Eigentum, aber bei eigenen braucht man sich nicht zurückhalten.
Ganz meine Meinung!

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Montag, 2. Januar 2006

Wieder ein Psalm. Nummer 121 versichert mir, dass Gott mich behütet.
Das dich des tages die sonne nicht steche/
Noch der Mond des nachts.

Mondstich?
Was es alles gibt.
Insgesamt aber klingt es tröstlich.

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Sonntag, 1. Januar 2006

Mit Psalm 145 beginnt meine Reise durch die Bibel.
(Vor einigen Wochen habe ich den Vorsatz für dieses Jahr gefasst, mich einmal durch dieses Werk durchzukämpfen. Da ich beim Versuch es von vorne bis hinten zu lesen bislang gescheitert bin, versuche ich es nun an Hand eines Bibelleseplans.)
David lobt Gott.
Er wird seine Gründe haben. Entsprechend sprechkünstlerisch vorgetragen ist der Psalm bestimmt wirkungsvoll. Schon beim Lesen wirkt er kraftvoll.
Unfreiwillig komisch allerdings Vers 21:
Mein mund sol des HERRN lob sagen /
Und alles Fleisch lobe seinen heiligen Namen jmer vnd ewiglich.

In Anbetracht diverser Lebensmittelskandale in der letzten Zeit klingt das - hm - anrüchig.

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Unglaublich, aber wahr: Ich habe es 2005 tatsächlich geschafft, durchgehend eine Leseliste zu führen. Gesamtergebnis: 134 Bücher.
Einige gute, wenige schlechte, viele mittelmäßige.
Einige Autoren, speziell im Bereich Fantasy und Krimi, die ich neu entdeckte; etwa Guy Gavriel Kay und Lois Mcmaster Bujold oder Michael Gruber, Christopher Hyde, Christopher Brookmyre und Don Winslow.

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Samstag, 31. Dezember 2005
Aus dem literarischen Leben

31.12.196.

Jule und Gerd schneiden Zettel zu.
(Arno Schmidt - Die Abenteuer der Sylvesternacht 1964)

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Freitag, 30. Dezember 2005

Robert Wilson braucht in The Blind Man of Seville eine ganze Weile bis er in Schwung kommt. Man kann den Anfang sicher um 100 Seiten kürzen.
Dann aber wird es sehr spannend und mitreißend, was nicht zuletzt an den Tagebucheinträgen des Vaters des Ermittlers liegt. Im Grunde hätten mir die sogar gereicht.

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by regina dinter (18.08.06, 09:49)
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Seht und weint
Marginalia and other crimes.
by regina dinter (02.07.06, 07:26)
(...)Wenn überhaupt jemals etwas für mich spräche, so wäre es dies - ein bescheidener Stolz -: daß niemand jemals vor...
(...)Wenn überhaupt jemals etwas für mich spräche, so wäre es dies - ein bescheidener Stolz -: daß niemand jemals vor mir Angst gehabt hat; ich hätte auch mit einer solchen Schande nicht leben können. Wolfgang Hildesheimer - Masante
by regina dinter (11.06.06, 07:45)

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