Kladde
 
Donnerstag, 15. Dezember 2005

Wie bastele ich mir ein Necronomiconnotizbuch.

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Mittwoch, 14. Dezember 2005

"Ha, ha," he says. "Now you're talking! I would be wonderful with a 100-year moratorium on literature talk, if you shut down all literature departments, close the book reviews, ban the critics. The readers should be alone with the books, and if anyone dared to say anything about them, they would be shot or imprisoned right on the spot. Yes, shot. A 100-year moratorium on insufferable literary talk. You should let people fight with the books on their own and rediscover what they are and what they are not. Anything other than this talk. Fairytale talk. As soon as you generalise, you are in a completely different universe than that of literature, and there's no bridge between the two."

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Dienstag, 13. Dezember 2005

Mir ist nach guter deutscher Science Fiction.

Nichts Niemand Nirgends Nie! : Nichts Niemand Nirgends Nie!
Arno Schmidt - Kaff auch Mare Crisium

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Montag, 12. Dezember 2005

Der Fall ist bekannt: Das Monster Richard III ließ seine süßen, unschuldigen Neffen im Tower mit Kissen ersticken.
Mitnichten! Josephine Tey läßt ihren Inspector Grant in The Daughter of Time (Die Tochter der Zeit ist übrigens die Wahrheit.) zu einem ganz anderen Schluß kommen.
Zusammen mit einem amerikanischen Geschichtsstudenten betrachtet er denn Fall neu als er ans Krankenbett gefesselt keine zeitgenössischen Verbrechen verfolgen kann.

In diesem Krimi gibt es keine Verfolgungsjagden, der Ermittler gerät nicht in Gefahr und die Leichen, um die es geht sind längst Staub und Asche. Ja, das ganze Buch spielt in dem Krankenhauszimmer, in dem Grant liegt, ein Kammerspiel sozusagen. Trotzdem ist es ungemein spannend, den Entdeckungen der beiden zu folgen.
Und die Leserin nimmt die wertvolle Erkenntnis mit, dass Geschichtsbücher mit einem gut Teil Misstrauen gelesen werden sollten.

Richard III wurde übrigens vor Tey schon von Buck (17. Jhd), Walpole (18. Jhd.) und Markham (19. Jhd.) rehabilitiert - ohne Folgen.

"[...] A man who understands about people hasn't any yen to write history. History is toy soldiers."
"Oh, come. Aren't you being a little severe? It's a very learned and erudite-"
"Oh, I didn't mean it that way. I mean: it's moving little figures about on a flat surface. It's half-way to mathematics, when you come to think about it."
"Then if it's mathematics they've no right to drag in backstairs gossip," Grant said suddenly vicious.

Josephine Tey - The Daughter of Time

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Sonntag, 11. Dezember 2005

Erfrischend, wenn die Protagonistin etwas älter ist. Ista, die Hauptfigur in McMaster Bujolds Paladin of Souls, hat die 40 überschritten und versucht ihrer Umgebung, die sie als verrückt behandelt, zu entfliehen. Als Ausweg bietet sich eine Pilgerfahrt an, die abenteuerlicher verläuft als geplant (nett auch die Anspielungen auf Chaucer) und Ista zwingt, sich mehr mit Göttern und Aufarbeitung eigener Sünden zu beschäftigen, als ihr eigentlich lieb ist.

Ista ist eine Figur mit Haken und Ösen, deren Weg und Gedankengänge ich gerne gefolgt bin.

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Samstag, 10. Dezember 2005

Gebt mir zornige alte Männer!

Harold Pinters Nobelpreisrede:
'There are no hard distinctions between what is real and what is unreal, nor between what is true and what is false. A thing is not necessarily either true or false; it can be both true and false.'

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Freitag, 9. Dezember 2005
Rätsel

Wer sucht mit Google nur immer nach "flammenbucht schreibgott"?
Da gibt es doch gar keinen direkten Zusammenhang.
Und überhaupt: Was ist ein Schreibgott? Die ollen Ägypter hatten Thot.

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Diese Kladde ist voll. Hier geht es weiter.
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by regina dinter (18.08.06, 09:49)
Aus dem literarischen Leben:
29.7.2002 Marty Krugmann rastet aus. Die Folgen sind für ihn und seine Frau fatal. (Robert Wilson - The Silent and the Damned 2004)
by regina dinter (30.07.06, 08:22)
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by regina dinter (02.07.06, 19:09)
Seht und weint
Marginalia and other crimes.
by regina dinter (02.07.06, 07:26)
(...)Wenn überhaupt jemals etwas für mich spräche, so wäre es dies - ein bescheidener Stolz -: daß niemand jemals vor...
(...)Wenn überhaupt jemals etwas für mich spräche, so wäre es dies - ein bescheidener Stolz -: daß niemand jemals vor mir Angst gehabt hat; ich hätte auch mit einer solchen Schande nicht leben können. Wolfgang Hildesheimer - Masante
by regina dinter (11.06.06, 07:45)

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