Während der Lektüre von Philip Pullmans The Amber Spyglass wartete ich die ganze Zeit darauf, dass das Buch abkippt. Denn alle Rezensionen, die ich gelesen hatte, waren sich darin einig, dass es mit den ersten beiden Bänden nicht mithalten könne.
Nun, ich musste bis ans Ende warten, das mir wirklich sauer aufstieß. Ich bin gewiß kein Freund von Happy Endings, aber was soll eine große Liebe fünf Minuten bevor ihre Unmöglichkeit klar wird? Und alle sind so furchtbar opferbereit und wenn alle brav sind und ein nützliches Leben führen, wer weiß, dann gibt es vielleicht eine freudige Wiedervereinigung im Altenheim.
Das ist mir zu protestantisch.

7.1.193.
Miss Climpson informiert Lord Peter Wimsey über ihre erfolgreiche Mission.
(Dorothy L. Sayers - Strong Poison 1930)

Alphabetische Sortierung im Bücherregal erleichert meist die Sucherei. Solange man den Autorennamen nicht vergessen hat.
Gestern rettet mich meine Hand, die noch genau wusste, wo ich Anne Fadimans Ex Libris das letzte Mal herausgenommen hatte.

Na endlich hat sie eine Website, die Alibi Krimibuchhandlung, auch wenn der Inhalt noch sehr spärlich ist.
Ich habe noch nie einen schlechten Lesetipp dort erhalten. Auch Christopher Hydes Wisdom of the Bones erfüllt die Erwartungen. Ein todkranker Cop ermittelt November 1963 in Dallas. Und er ermittelt nicht, was man zu dieser Zeit erwarten würde, das spielt nur immer wieder mit herein. Er ist einem Serienmörder auf der Spur, der schlau genug ist, seine Opfer unter der afro-amerikanischen Bevölkerung zu suchen. Denn das interessierte in Texas damals niemanden.

2.1.1901
Julies Vater, Jacques-Émile Correncon, wir in dem gleichnamigen Dorf geboren.
(Daniel Pennac - La fée carabine 1987)

Gestärkt von guten Vorsätzen eine Leseliste begonnen. Der Versuch ist nicht der erste, die bisherigen brachen immmer Mitte März ab.

Erster Eintrag: David Sedaris' Dress Your Family in Corduroy and Denim. Nette Lektüre für einen verbummelten Neujahrsnachmittag. Schön die Wiederbegegnung mit den Geschichten, die er auf der Lesung zum Besten gab. Mein Liebling: Anne Franks Versteck unter wohnungssucherischen Gesichtspunkten betrachtet.

In Köhln, a town of monks and bones,
And pavements fang`d with murderous stones
And rags, and hags, and hideous wenches;
I counted two and seventy stenches,
All well defined, and several stinks!
Ye Nymphs that reign o`er sewers and sinks,
The river Rhine, it is well known,
Doth wash your city of Cologne;

But tell me, Nymphs, what power divine
Shall henceforth wash the river Rhine?

Samuel Taylor Coleridge - Cologne
(via Notabilis)