Kladde
 
Montag, 5. Juli 2004

Schreibt man denn Bücher bloß zum Lesen? oder nicht auch zum Unterlegen in der Haushaltung? Gegen eins, das durchgelesen wird, werden Tausende durchgeblättert, andere Tausend liegen stille, andere werden auf Mauslöcher gepreßt, nach Ratzen geworfen, auf andern wird gestanden, gesessen, getrommelt, Pfefferkuchen gebacken, mit andern werden Pfeifen angesteckt, hinter dem Fenster damit gestanden.
Lichtenberg - Sudelbücher (Heft E, 311)

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Sonntag, 4. Juli 2004

Briefe über die neueste Literatur: und ich dank es dem lieben Gott tausendmal, daß er mich zum Atheisten hat werden lassen.
Lichtenberg - Sudelbücher (Heft E, 252)

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Samstag, 3. Juli 2004

Drei, vier Bücher angelesen und wieder abgebrochen. Dies ist keine gute Lesezeit. Nur Lichtenberg versüßt mir treu jeden Morgen das Frühstück.

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Donnerstag, 1. Juli 2004

Daniel Pennacs Wie ein Roman ist eher an Pädagogen oder Eltern gerichtet. Die zehn unantastbaren Rechte des Lesers darinnen aber sind für alle interessant.

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Es hatte die Würkung, die gemeiniglich gute Bücher haben. Es machte die Einfältigen einfältiger, die Klugen klüger und die übrigen Tausende blieben ungeändert.
Lichtenberg - Sudelbücher (Heft E, 129)

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Sonntag, 27. Juni 2004

Ein Klassiker aus den Sudelbüchern:
Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?

Das war der erste Aphorismus Lichtenbergs, der mir unterkam, damals in einer dieser Literauturschulsendungen im Dritten. Ich wußte sofort, das ist mein Mann.

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Daß der Mensch das edelste Geschöpf sei läßt sich auch schon daraus abnehmen, daß es ihm noch kein anderes Geschöpf widersprochen hat.
Lichtenberg - Sudelbücher (Heft D, 331)

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Diese Kladde ist voll. Hier geht es weiter.
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(...)Wenn überhaupt jemals etwas für mich spräche, so wäre es dies - ein bescheidener Stolz -: daß niemand jemals vor mir Angst gehabt hat; ich hätte auch mit einer solchen Schande nicht leben können. Wolfgang Hildesheimer - Masante
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